Waldbesitzende verwenden das Holz aus ihrem Wald für eigene Zwecke oder vermarkten es. Am häufigsten nutzen Waldbesitzende Energieholz für den eigenen Bedarf. Besonders in landwirtschaftlichen Betrieben bleiben auch andere Holzsorten, z.B. für Pfähle oder Bauholz, im eigenen Betrieb. Viele Waldbesitzende gehen jährlich oder alle zwei Jahre in den Wald, um ein paar Raummeter Brennholz zu machen. Eine Waldpflege mit größeren Holzerntemengen kommt vor allem bei kleinen Forstbetrieben nur alle 5 bis 10 Jahre vor.
Wie verwenden Sie das Holz aus Ihrem Wald? Nutzen Sie Holz in erster Linie für den Eigenbedarf oder auch für den Verkauf?
Es lohnt sich, auch die Auswahl der Erntebäume für das Energieholz auf die langfristigen Pflegeziele abzustimmen. Aus ökonomischer Sicht kann es oftmals auch sinnvoller sein, das eigene Holz zu verkaufen und anderes, z.B. auch weiterverarbeitetes Energieholz einzukaufen. Wenn nur wenige Bäume bei der Waldpflege, z. B. durch Entnahme von Käferbäumen, anfallen, kann der gemeinsame Verkauf mit anderen Waldbesitzern helfen, einen Abnehmer zu finden und einen besseren Preis zu erzielen. Hierbei unterstützt Sie Ihr forstlicher Berater und Betreuer.
Das Holz in Ihrem Wald ist ein wertvoller Rohstoff. Die Entscheidung, wie Sie es verwenden, treffen Sie. Für die meisten Holzsorten gibt es mehrere Verwendungsmöglichkeiten. Verbrennen lässt sich schließlich alles. In der Forstsprache spricht man deshalb von Konkurrenzen zwischen einer energetischen und einer stofflichen (nicht energetischen) Verwendung . Nachfolgend werden Argumente für eine energetische oder stoffliche Verwendung aufgezählt, die sie fallweise nach Ihren Interessen abwägen können:
Das Vermarkten von Holz beginnt bei der Suche eines Käufers und der Verhandlung des Kaufvertrags. Vorteile für Verkäufer und Käufer bieten sich z. B. durch regionale Vermarktung, wenn Transportkosten eingespart werden können. Schließen Sie also auch kleine, aber naheliegende Sägewerke in Ihre Suche mit ein.
Da die Kundenpflege gerade für kleine Waldbesitzer mit nur geringer Holzerntemenge verhältnismäßig viel Zeit beansprucht, suchen viele hierfür Unterstützung bei einem forstlichen Berater und Betreuer. Zudem erwarten Käufer eine höhere Versorgungssicherheit mit größeren Liefermengen und längerfristigen Verträgen, die ein einzelner privater Waldbesitzer oft nicht leisten kann.
Hier ist die Mitgliedschaft in einem Forstwirtschaftlichen Zusammenschluss eine Chance das Holz gemeinsam mit anderen Waldbesitzern zu vermarkten und auch mehr Sicherheit für Sie als Waldbesitzer zu gewinnen. Bei der Vermarktung über einen Dritten gibt es in der Regel drei Lösungen. Bei Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen dominiert der Handel, d. h. der Waldbesitzer verkauft an den vermarktenden Zusammenschluss. In anderen Fällen vermarktet dieser das Holz im Auftrag des Waldbesitzers als Kommissionsgeschäft.
Auch der Verkauf an Selbstwerbungsunternehmen, d.h. von stehendem Holz, kommt vor.
Wollen Sie das Holz selbst vermarkten und haben einen möglichen Kunden gefunden, handeln Sie mit ihm einen schriftlichen Vertrag aus, den Sie gemeinsam unterschreiben. Hier sind z. B. Liefermenge und Lieferzeitpunkt, Aushaltung der Sortimente, Preise und Abrechnungsart festgehalten. Informieren Sie sich vor der Preisverhandlung regelmäßig über den Holzmarkt, z. B. im Holzzentralblatt, für Bayern über das StMELF. Führen Sie eine Vorkalkulation durch, die Ihnen hilft zu entscheiden, ob sich der Holzverkauf zum verhandelbaren Holzpreis lohnt. Beachten Sie auch das verhandelte Preise der Geheimhaltung unterliegen.
Ist der Vertrag unterzeichnet verpflichten Sie sich, die Mengen fristgerecht und nach vertraglichen Bedingungen zu liefern. Denken Sie deshalb daran, dass Sie die Aushaltung der Sortimente beim Ein-satz eines Unternehmers im Arbeitsauftrag festlegen und deren Einhaltung kontrollieren.
Sie können Holz Freihand an der Waldstraße verkaufen und den Kauf bereits vor der Holzernte absichern oder den Vertrag erst nach der Holzernte schließen. Auch ein Verkauf auf Stock, das heißt von stehendem Holz, ist möglich. Wertvolle Stämme werden auf sogenannten Submissionen versteigert. Weitere Informationen hierzu bietet Ihnen das Bayerische Waldbesitzerportal.
Die Holzvermarktung umfasst mehr als nur den Verkauf des eingeschlagenen Rundholzes. Unter der Vermarktung ist das Verkaufsgeschäft als Ganzes zu sehen. Sie beginnt mit der Kundenrecherche und geht weiter über die Kontaktaufnahme bzw. -pflege, die Vertragsverhandlung, die Organisation der Belieferung bis hin zur Abrechnung des Holzes.
Rundholz ist ein transportempfindliches Gut. Insbesondere schwache und qualitätsgeminderte Sortimente können auf Grund des ohnehin oft sehr knappen Erlöses keine höheren Transportkosten tragen. Durch die Indentifikation auch sehr kleiner, aber nahliegender Sägewerke kann nicht selten für beide Geschäftspartner ein gegenseitiger Vorteil gezogen werden.
Weitere Informationen
Bayerisches Waldbesitzerportal: Wie kann ich mein Holz verkaufen?
Waldwissen.net: Hintergründe und Rahmenbedingungen zum Holzmarkt
Thüringen Forst - Holznutzung
Mustervertrag.pdf