Pressearbeit - Themen

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Berichte und Reportagen

 
Lebendige und anschauliche Einblicke in Ihre Arbeit

Sie haben etwas zu erzählen, dann bieten sich Reportagen und Berichte als Beitragsform an. Berichte entsprechen in ihrem sachlichen Stil mehr einer ausführlicheren Pressemitteilung. Wie in der Pressemitteilung werden die zentralen „W-Fragen“ geklärt (wer-wo-was-wann-wa- rum-wie), im Bericht ist jedoch mehr Platz für ausführliche Darstellungen von Sachverhalten.
Reportagen dagegen beinhalten ein (emotionales, subjektives) Erleben von Sachverhalten und bieten sich damit besonders für forstliche Themen an. Reportagen geben den Lesern Einblicke in Hintergründe, in die Motivationen und Haltungen von Personen, in Abläufe und Arbeitsweisen, jeweils aus Perspektive des Schreibenden.

Mögliche Themen für eine Reportage sind beispielsweise „Unterwegs mit dem WBV-Förster“, „Mit dem Harvester durch den Fichtenwald“ oder „Wertholzsubmission – Feilschen um die stärksten Stämme“. Wenn Sie eine Idee für eine Reportage haben, gehen Sie auf Journalisten gezielt zu und schlagen Sie ein Thema vor oder fragen Sie nach, zu welchen Themen rund um den Zusammenschluss Interesse besteht.
 

 

 
Pressefahrt und Pressebegang

Der Presse zeigen, wovon Sie reden


Allgemeines
Pressefahrten brauchen ein zentrales Thema, das für die Redaktionen und deren Publikum interessant ist. Sie veranstalten eine Pressefahrt, um Sachverhalte zu zeigen, die nicht tagesaktuell aber relevant und zeitgemäß sind. Mögliche Themen sind größere Holzernteeinsätze (z.B. im Erholungsraum), Kalamitäten, lokale Anknüpfungspunkte zu aktuellen Forstthemen (z. B. Waldzustandsbericht, Bundeswaldinventur, etc.).
Bereiten Sie für die Fahrt Inhalte so auf, dass sie allgemeinverständlich sind (Achtung bei Abkürzungen und Fachbegriffen). Halten Sie für die Teilnehmer der Pressefahrt eine Informations- bzw. Pressemappe bereit.
Veranschaulichen Sie Ihre Themen über passende Exkursionsorte mit aussagekräftigen Bildmotiven und über verschiedene Gesichter und Sichtweisen (z.B Ihre Mitarbeiter, Waldbesitzer, Waldarbei- ter). Denken Sie an die Zusammenarbeit mit den staatlichen Forstbehörden, bzw. je nach Thema an Lokalpolitiker oder Vertreter anderer Branchen.

Einladung
Ihr Einladungstext enthält die „5 T’s“:
Termin
Thema
Treffpunkt
Tagesordnungspunkte
Teilnehmer


Das „Save the date“ (4 Wochen vorher) und die Einladung (2 Wochen vorher) für die Pressefahrt schicken Sie frühzeitig an die Redaktionen, per Post oder per E-Mail. Ein zusätzlicher Anruf erhöht die Chance auf Teilnahme. Denken Sie für Ihre Planungssicherheit an eine Anmeldefrist, haken Sie bei fehlender Rückmeldung telefonisch nach.

Ablauf
Erstellen Sie ein Drehbuch, worin das Thema, die zentralen Botschaften, Vorzeigepunk- te der Pressefahrt und Ansprechpartner bzw. Verantwortliche vermerkt sind. Denken Sie auch an eine Verpflegung der Teilnehmer.

Die ideale Zeit für eine Pressefahrt ist vormittags, ab 10:00 Uhr. Nach dem gemeinsamen Treffen finden eine Begrüßung und die allgemeine Einführung in das Thema sowie zum Ablauf und zu den beteiligten Personen statt. Danach geht es weiter zu den einzelnen Anschauungs- / Exkursionspunkten. Die Stationen werden erklärt und Fragen beantwortet. Bereits am ersten Stopp kann die Mappe mit Informationen ausgeteilt werden.

Zurück am Ausgangspunkt, kann eine abschließende Fragerunde stattfinden, oder man verlegt diese auf eine Brotzeit oder ein Mittagessen in ein nahes Gasthaus. Auch nach der Pressefahrt sollte der Leiter der Pressefahrt für Fragen zur Verfügung stehen.

Interviews

Wie Sie Interviews geschickt meistern



Interview - Allgemeines
Interviews werden immer dann geführt, wenn Meinungen, Sachverhalte aus Expertenhand erklärt oder Persönlichkeiten in der Presse dargestellt werden sollen. Entsprechend unterscheidet man zwischen Sachinterviews und personenbezogenen Interviews. Beim Sachinterview werden Sie als Experte (z.B. für Wald, Waldbewirtschaftung, Schädlingsbefall, Holz etc.) angesprochen, beim personenbezogenen Interview wird ein Portrait von Ihnen gezeichnet (z.B. Ihre Einstellungen, Lebensgeschichte, Erlebnisse, Meinungen, Begabungen, etc.).

Tipps für Interviewsituationen
Wenn Sie eine Interviewanfrage erreicht, klären Sie das genaue Thema, in welcher Rolle Sie interviewt werden sollen (z.B. als Forstexperte, als Waldbesitzexperte) und ob Sie der richtige Ansprechpartner sind.

Für Stellungnahmen werden oft Kurzinterviews am Telefon durchgeführt, sowohl für die schriftliche Veröffentlichung, als auch für Radiosender. Wichtig ist: Lassen Sie sich nicht überrumpeln. Vereinbaren Sie einen Rückruftermin, der Ihnen Zeit zur Vorbereitung gibt. Sie sollten unbedingt nachfragen, ob es sich bei Interviews für Radiosender um ein Live-Gespräch oder um eine Aufzeichnung handelt.
Überlegen Sie sich, welche Informationen (Daten, Zahlen, Beispiele) zum Interviewthema relevant und spannend sind. Klären Sie die Zielgruppe des Mediums und welches Fachwissen Sie voraussetzen können. Oft können Sie die Fragen vorab erhalten.
Wichtig ist der Ort des Interviews und ob Bildaufnahmen gemacht werden. Für Bildmaterial müssen oft optisch ansprechende und thematisch passende Kulissen gesucht werden. Für Sie selbst gilt, ein letzter Blick in den Spiegel schadet nicht. Bleiben Sie authentisch. Ideal für die Kamera sind besonders einfarbige Kleidungsstücke in dunklen Tönen (keine kleinen Muster bzw. Streifen).

Hören Sie sich während des Interviews die Fragen gut an, fragen Sie im Zweifelsfall nach. Antworten Sie in kurzen Sätzen mit möglichst nur einer
Information pro Satz. Vermeiden Sie Fachausdrücke oder erklären Sie diese. Beispiele veranschaulichen das Gesagte. Nur selten werden Sie es schaffen, in die verfügbare Zeit alle Informationen zu packen, beschränken Sie sich auf das Wichtigste.

Nicht jede Frage ist eine Frage. Achten Sie auf Suggestivfragen, stellen Sie Aussagen ggf. richtig oder lehnen Sie unpassende Fragen freundlich ab. Verweisen Sie bei Fragen, die Sie nicht beantworten können, auf Kollegen oder andere Einrichtungen.

Oft können Sie das Interview vor der Veröffentlichung nochmals zur letzten inhaltlichen Kontrolle durchsehen und mögliche Missverständnisse, die sich gerade bei indirekter Wiedergabe von Interviewinhalten einschleichen, ändern.
Reflektieren Sie zum Abschluss das Interview, überlegen Sie sich, was gut gelaufen ist und was Sie beim nächsten Mal ändern wollen.
 

Pressearbeit in schwierigen Lagen

Tipps für die Pressearbeit bei Krisen und Konflikten


In jedem forstlichen Zusammenschluss kann es zu Situationen kommen, die besonderes Fingerspitzengefühl erfordern, wie einem öffentlichen Konflikt oder einer Krise. Im Idealfall haben Sie sich bereits im Vorfeld einer problematischen Situation einen Aktionsplan zurechtgelegt oder Sie können auf Erfahrungen aus der letzten Krise zurückgreifen.

In der Regel werden Sie jedoch unverhofft aus dem Stand reagieren müssen, beispielsweise auf kritische Presseberichte, auf Verärgerung aus der Bevölkerung oder öffentliche Angriffe anderer Organisationen mit Berührungspunkten zum Wald. Nicht immer steht Ihr Zusammenschluss selbst unter Beschuss, Sie können bzw. sollten ebenfalls handeln, wenn die Forst- und Holzwirtschaft in Generalverdacht bzw. -anklage gerät.

Wenn Sie bereits im Vorfeld kritische Reaktionen voraussehen, handeln Sie am besten präventiv. Sollten Sie nicht mehr im Vorhinein steuernd eingreifen können, reagieren Sie möglichst zeitnah. Die Methode „aussitzen und totschweigen“ ist meist mit anhaltender Imageschädigung verbun- den. Bleiben Sie zudem bei der Wahrheit, ansonsten riskieren Sie einen Ruf- und Vertrauensverlust.

Alle Kommunikationsmittel stehen Ihnen im Krisenfall zur Verfügung:
Pressemitteilung, Presse-Interview, Pressekonferenz, Informationen auf Ihrer Webpage sowie in den Sozialen Medien, Informationen über den Mitglieder-Newsletter bzw. per Rundschreiben, Leserbriefe in den regionalen Zeitungen, Waldbegänge für Bürger und Mitglieder.

Binden Sie Fürsprecher und Experten für Ihre Arbeit ein und treten Sie nach Außen geschlossen auf.
 
Schritte in schwierigen Situationen

Lageanalyse:
Was sind Inhalt und Hintergrund der Situation? Können Sie präventiv handeln? Was wurde in den Medien berichtet? Welche Aussagen sind zutreffend, welche falsch? Wer hat die Berichterstattung eingeleitet? Wo sind Richtigstellung und Erklärung sinnvoll?

Öffentlichkeitsreaktionen beurteilen: Wie sind die Reaktionen in der Öffentlichkeit? Wen interessiert das Thema bzw. wer ist davon betroffen? Über welche Medien erreichen Sie die Öffentlichkeit?

Strategievorbereitung: Eine Strategie sollten Sie immer in der Hinterhand haben. Fassen Sie Argumente und Gegenargumente zusammen. Welche Fragen können zu dem Thema aufkommen? Wie gehen Sie am besten darauf ein? Planen Sie Ihre Öffentlichkeitsarbeit (Wahl der Medien und Presseinstrumente).

Unterstützer suchen: Suchen Sie sich Unterstützer, die als „unabhängige Dritte“ Aussagen zu Ihren Gunsten machen (z.B. die staatlichen Förster). Handelt es sich bei dem Krisenthema um einen realen Missstand, suchen Sie sich jemanden, der Sie bei der Aufarbeitung dessen unterstützt.

Nachricht bzw. Richtigstellung veröffentlichen:
Besprechen Sie mit der Presse Möglichkeiten einer Veröffentlichung. Bieten Sie Zusatzinforma- tionen, Bildmaterial und Ansprechpartner an.

Gründliche Nachbereitung: Beobachten Sie Folgereaktionen der Öffentlichkeit. Agieren Sie mit weiteren PR-Aktionen. Dokumentieren Sie den Verlauf der Krise und den Erfolg der von Ihnen ergriffenen Maßnahmen.

 

Noch mehr Anregungen?

 

Im Projekt KomSilva wurde ein Pressehandbuch für Forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse erstellt. Hier finden Sie nicht nur Tipps und Tricks kompakt zusammengefasst, sondern auch viele Musterpressemiteilungen zu forstlichen Themen.
 

KomSilva Pressehandbuch


Aus der Word Version des KomSilva Pressehandbuches können Sie sich die einzelnen Musterpressemitteilungen einfach herauskopieren.
 

KomSilva Pressehandbuch